Joris Iven |
Dún Laoghaire am 25. März 1996
Heute, der erste Tag meines ersten Besuches, habe ich eine Wanderung gemacht auf dem Pier von Dún Laoghaire und meine Gedanken sind abgedreht zu dir, meine Schwester.
Was uns trennen soll ist dieser Kanal und noch ein Kanal, aber diese Fernsicht ist so fern diese Aussicht so nebelig dass ich dich von hieraus wieder erreichen kann.
Vielleicht ist dieses Eiland das Eiland wo wir zuhaus sind. Hier steht das Haus mit Nadelhölzern an der Wetterseite die bei jedem plötzlichen Windstoss knarren,
das Haus in dem wir vor neununddreissig Jahren geboren sind, das Haus das in jedem Jahr auf uns zurückschaut, vergiss das nicht. Wir müssen lernen uns in einer nicht verständlichen Sprache zu unterhalten.
Dieser kleine Kontinent wurde durch seine Bewohner verlassen und die steile Felsenküste bröckelt langsam ab, Tag für Tag. Wir sprachen über eine Frau mit der niemand sprach.
Als ich an einem Gluckfenster stehen bleibe schlägt der Wind in mein Gesicht. Die Wellen rollen mit aller Gewalt in mein widerborstiges Leben. Wen ich hinter mich lasse bei meiner Abfahrt der soll immer bei mir sein.
Als ich auf der Fussgängerbrücke stehe klatscht das Wasser zwischen Schiff und Kai.
Da fällst du lahm an mir vorbei in das alte Netz das nicht mehr trägt. Zum letztenmal.
Übersetzung: Fred Schywek
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